Tierschutz auf Reisen

Auf Reisen ist Tierschutz besonders wichtig. Wie können die kleinen Tierliebhaber Urlaub ohne Tierquälerei machen und auf Aktivitäten mit Wildtieren verzichten?

Viele Eltern wünschen sich für ihre tierliebhabenden Kinder eine Reise voller Aktivitäten mit Tieren, wobei das Vergnügen für die Kindern im Vordergrund steht und nicht der Tierschutz.

TRAVELKID hat als erster Reiseveranstalter im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren praktisch alle Aktivitäten mit Tieren wie Elefantenreiten und Tiger-Selfie zum Thema Vergnügen mit Tieren. außer Reiten, aus dem Programm genommen. Auf einer von TRAVELKID organisierten Rundreise, egal in welche Destination, wirst du keine Tiere in Gefangenschaft oder Tiere, die zur Unterhaltung der Menschen dressiert wurden, besuchen.

Bei TRAVELKID lernen Kinder Wildtiere nur in freier Wildbahn kennen!  

Tierschutz sollte nicht nur von den Tierschützern aktiv gelebt werden – es geht uns alle etwas an und wir können nicht früh genug damit anfangen, Kindern die Wichtigkeit des Tierschutzes zu lernen. Wildtiere gehören in freie Wildbahn und nicht in ein Wasserbassin oder den Garten des Strandresorts.

Wir verdoppeln deine Spende!

Weil Nachhaltigkeit für uns eine zentrale Rolle spielt, bitten wir bei Buchung um eine Spende von 10 Euro pro Person – dieser Betrag wird von TRAVELKID verdoppelt. Besonders am Herzen liegt uns unser Anti-Poaching-Projekt, das sich in Südafrika aktiv gegen Wilderei einsetzt. Unsere Geschäftsführerin Patrice absolviert derzeit eine Ausbildung zur Tracker Guide, und in diesem Zusammenhang haben wir ein Interview mit dem erfahrenen Tracker Guide Tsundzukani Hlungwane und seinem Projekt Our Responsibility geführt, das sich auf Aufklärung und Naturschutz in lokalen Gemeinden konzentriert.


Tierschutz auf Reisen #1 Tierschutz ist nicht gleich Tierschutz!

Für manch einen ist Tierschutz schon gegeben, wenn er zum Beispiel Freilandeier kauft oder eine Kleinigkeit an einen Tierschutzverein spendet. Das ist bei TRAVELKID noch lange nicht genug! Gerade bei Reisenden – und am meisten mit Kindern – hat man oft das Gefühl, dass der Drang etwas Besonderes zu erleben einem geradezu verleitet Tiere zum Vergnügen zu sehen. Wir haben gelernt, dass Aktivitäten mit Tieren nichts mit Tierschutz zu tun haben und es immer eine Alternative gibt, wo man Tiere in freier Wildbahn oder in natürlicher Umgebung beobachten kann.

Tierschutz auf Reisen #2 Elefantenreiten und Waschen

TRAVELKID hatte noch vor einigen Jahren, in manchen Ländern Asiens, Aktivitäten wie Reiten mit Elefanten in Gefangenschaft im Angebot. Wir, und auch viele Touristen, glaubten, dass beim Elefantenreiten ein guter Beitrag zum Tierschutz geleistet wird – allerdings haben wir gelernt, dass das Gegenteil der Fall ist. Regelmäßig werden wilde Elefanten für Touristen Attraktionen gefangen, Jungtiere werden brutal dressiert, wobei das Fersenbein gebrochen wird, und danach werden die Elefanten unter katastrophalen Bedingungen gehalten und leiden meistens – wenn die Touristen weg sind – ein angekettetes Leben.

Inzwischen ist das Elefantenreiten ein No-Go. Hast du gewusst, dass die gleichen Elefantenstationen jetzt Kinder gegen Geld Elefanten waschen und füttern lassen? Touristen wird dabei vermittelt, dass sie den Elefanten etwas Gutes tun. Sie ahnen nicht, dass ihre Tierliebe immer noch für den Elefantentourismus ausgenutzt wird. Denn Elefanten sind Wildtiere – und nicht domestiziert. Damit sie Menschen überhaupt an sich heranlassen, auch für das Waschen und Füttern, werden sie schon als Jungtiere auf wirklich brutalste Art gezähmt. Somit ist auch Elefanten waschen und füttern Tierquälerei!

Tierschutz auf Reisen #3 Schwimmen mit Delphinen

Auch bei sogenannten Schutzprojekten für Delphinen in Florida wird der Eindruck erweckt, dass du einen wichtigen Beitrag leistest, wenn du ein Rescue Center für Delphine besuchst. Touristen erfreuen sich an scheinbar schönen Momenten, indem sie Delphine streicheln oder sogar mit ihnen schwimmen können. Während Delphine in freier Natur in Familienverbänden mit komplexen Sozialstrukturen leben, werden die Tiere in Gefangenschaft oft in viel zu kleinen Käfigen mit schlechter Wasserqualität allein gehalten und leiden an Einsamkeit und an haltungsbedingten Verhaltensstörungen.

Tierschutz auf Reisen #4 Füttern von Krokodilen, Delphinen und Affen

In Florida werden junge Alligatoren als Attraktion bei Minigolfbahnen eingesetzt, um Menschen heranzulocken. Wenn diese Alligatoren zu groß werden, werden sie ausgesetzt. Sie haben jedoch nie gelernt selbst zu jagen und sterben einen qualvollen Hungertot. Auch Affen oder Delphine werden gefüttert, um sie heranzulocken. Das dieses Füttern einen großen Einfluss auf die Überlebungschancen in freier Wildbahn hat, muss nicht extra erklären werden, oder?

In Costa Rica ist das Füttern von Krokodilen inzwischen verboten. Um die Krokodile trotzdem für Touristen heran zu locken, wird das Fleisch den Tieren jetzt nur noch vor die Nase gehalten. Auch nicht viel besser!

Tierschutz auf Reisen #5 Sea World, Animal Kingdom, Atlantis Hotel Dubai und Bahamas

Sea World und Animal Kingdom leben von den Aktivitäten mit Tieren und ist inzwischen – durch die armselige Tierhaltung – nicht unbedingt als tierfreundlichster Anbieter bekannt. In San Diego sind die Shows mit den Schwertwalen bereits verboten, in Orlando ist es eine Frage der Zeit. TRAVELKID organisiert für diese Aktivitäten mit Tieren keine Tickets und du solltest auch deinen Kindern lernen, sich anders zu beschäftigen. Deine tierliebhabenden Kinder werden es überleben.

Die, die es nicht überleben, sind die eingesperrten Meerestiere im Atlantis Hotel in Dubai oder auf den Bahamas. Während das Hotel vermittelt, in der Dolphin Bay eine lebenslange Wertschätzung des Meeres und seiner Bewohner erreichen zu wollen, stellen wir uns die Frage, was diese Aktivitäten während deiner Reise mit Tierschutz zu tun haben. Und du?

Tierschutz auf Reisen #6 Tiergarten, Malen mit Seehunden, Sandboarding und Quadbikes

Und die Liste der Aktivitäten mit Tieren auf Reisen, die sicherlich nicht den Tieren zuliebe entstanden sind, ist lange und sie haben nichts mit Tierschutz zu tun. Angefangen beim Tiergarten, vor allem in asiatischen Ländern mit erschreckender Tierhaltung, über Affenshows bis hin zum Malkurs mit Seehunden oder Elefanten.

Nichts ist uns Menschen zu blöd, um Geld zu verdienen und Eltern haben bei der Planung einer Fernreise oft selten über Tierschutz für ihre tierliebhabenden Kinder nachgedacht. Hast du gewusst, dass das Sandboarding und das Quadbike fahren in den Sanddünen von Namibia die komplexe Struktur der Wüste enorm zerstört?

Tierschutz auf Reisen #7 Meeresschildkröten aussetzen

Süß angekleidete Affen, Tiger, Schlangen oder große Raubvögel, mit denen du dich fotografieren lassen kannst, werden brutal aus der freien Wildbahn geholt. Bei manchen Schildkröten Schutzstationen werden die Schlüpflinge viel zu lange festgehalten, für die Tiere mit dramatischen Folgen. Sie haben nach der Geburt für einige Tage Nahrung im Bauch, womit sie den offenen Ozean erreichen müssen. Durch das zu lange festhalten, leider erfolglos, sie verhungern auf dem Weg in den Ozean.

Obwohl wir selbst gerne Reiten oder auch mal einen Froschgarten besuchen, schauen wir bei unseren Testreisen immer nach dem Zustand der Tiere und den Bedingungen, unter welchen die Tiere leben müssen. Nur Aktivitäten, bei denen die Tiere keine direkte Geldquelle sind, finden einen Weg in unsere Programme. In Namibia ist die geführte Wüstentour nicht nur ein großartiges Programm, sondern deine Kinder lernen, wie komplex die Wüste ist und dass Quadbikes hier im Sand nichts verloren haben.

In Sri Lanka besuchst du ein kleines Schutzprogramm für Meeresschildkröten, wo freiwillige Helfer arbeiten. Du siehst hier sicherlich wenig Schildkröten, aber es geht dabei in erster Linie um den Schutz der Tiere. Größere Schutzstationen verdienen enorm viel Geld an asiatischen Busreisen. Wenn ein Bus mit 50 Touristen für 2 Tage später angemeldet ist, lassen manche „Schutz“-Stationen die Schlüpflinge gerne 2 Tage warten. Da geht die Einnahme von Geldern vor den Tierschutz.


Wie wichtig ist Tierschutz auf Reisen? Mit tierliebenden Kindern Wildtiere nur in freier Wildbahn anschauen!

Lerne deinen Kindern, dass Tiere nicht auf der Welt sind, um uns Menschen zu vergnügen und entertainen. Wir raten euch Wildtiere dort zu beobachten, wo sie hingehören: in freier Wildbahn. Wir sind selbst auch absolut nicht unbescholten. Mit diesem Beitrag bitten wir euch lediglich darüber nachzudenken, ob es bei manchen Aktivitäten wirklich um das Wohlbefinden der Tiere geht oder ob das Geld oder dein eigenes Vergnügen im Vordergrund steht. Wenn wir unseren Kindern früh genug lernen, dass die Natur Natur bleiben soll, haben deren spätere Kinder und Enkel vielleicht auch noch etwas davon.

Nachhaltiger Tierschutz Siehst du die Elefanten lieber angekettet oder in freier Wildbahn?

Elefanten auf Reisen
Elefanten in freier Wildbahn

Safaris auf Rundreisen Seekühe und Elefanten in Käfigen anschauen oder lieber während einer Safari in freier Wildbahn entdecken?

Auch Seekühe kannst du in Florida während einer Kanufahrt sehen
In Sri Lanka oder Namibia kannst du Elefanten in freier Wildbahn sehen

Aktivitäten mit Tieren Delphine zum Vergnügen und zur Unterhaltung der Menschen oder in freier Wildbahn beobachten?

Delphine in Florida
Delphine in freier Wildbahn

Richtiger Umgang Dürfen wir auch auf deiner Nase stehen, dich anfassen und streicheln?

Sea World
Wildtieren

Tierbeobachtungen während der Rundreise Einen Pfeilgiftfrosch eingesperrt anschauen oder die Pfeilgiftfrösche in freier Wildbahn anschauen?

Tierschutz auf Reisen
Wildtiere in freier Wildbahn

Ein süßes Bild? Nein! Der Vogel wurde brutal aus seiner natürlichen Lebensumgebung geraubt!

Tierschutz auf Reisen
Wenn du eine Fernreise für deine tierliebenden Kinder suchst, wobei der Tierschutz ein wichtiges Thema ist, dann bist du bei TRAVELKID genau richtig. Wir stehen bei Pro Wildlife auf der grünen Liste!

Zu den tierfreundlichen Rundreisen


Interview mit Tracker Guide Tsundzukani Hlongwane Our responsibility - Human & Wildlife conservation Projekt in Südafrika

TRAVELKID unterstützt die Organisation Our Responsibility, weil wir überzeugt sind, dass verantwortungsvoller Tourismus die Gesellschaft positiv beeinflussen kann. In Südafrika bedeutet das: unvergessliche Tiererlebnisse und gleichzeitig Hilfe für Kinder – durch Bildung neue Chancen kreieren.

Unsere Geschäftsführerin Patrice Kragten nahm bereits mehrmals an einer Ranger Ausbildung mit dem Tracker Guide Tsundzukani Hlongwane teil und besuchte die Anti-Poaching-Einheit K9. Dabei wurde deutlich, dass das Problem der Wilderei viel großer ist, als erwartet und wie wichtig es ist, junge Menschen vor Wildtierkriminalität zu schützen und ihnen Alternativen aufzuzeigen.

Als Reiseveranstalter möchten wir nachhaltige Südafrika Reisen mit Kindern ermöglichen, die nicht nur Abenteuer bieten, sondern etwas zurückgeben – für die Natur und für die nächste Generation.

Wir haben der Gründer von Our Responsibility und Tracker Guide Tsundzukani mal interviewt:

Tsundzukani, was bedeutet es für dich, ein Tracker Guide zu sein?

Ein Tracker Guide zu sein bedeutet für mich, die Verbindung zwischen Mensch und Natur herzustellen. Ich sehe mich als Hüter der Wildnis – jemand, der die Spuren und Zeichen der Natur liest und anderen ihre Geschichten näherbringt.

Diese Rolle erfordert tiefes Wissen über Tierverhalten, Ökosysteme und Fährtenlesen sowie die Fähigkeit, dieses Wissen verständlich zu vermitteln. Während der Ausbildung begleite ich Menschen wie Patrice durch die Wildnis, fördere ihr Verständnis für ökologische Zusammenhänge und wecke ihre Wertschätzung für die Natur.

Durch geführte Safaris in Südafrika mit Touristen und Einheimischen stärke ich das Bewusstsein für den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen.

Zum Schutz von Mensch und Tier tragen wir bei, indem wir:

  • Aufklären: In Gemeinden informieren wir über Wildtierschutz, die Folgen von Wilderei, Lebensraumverlust und Klimawandel.
  • Nachhaltigkeit fördern: Wir setzen uns für nachhaltige Landwirtschaft, verantwortungsvollen Tourismus und den Einsatz erneuerbarer Ressourcen ein – zum Wohl von Mensch und Natur.
  • Jugend bilden: Wir ermutigen Kinder zur Selbstliebe, Empathie und Verantwortung gegenüber ihrer Umwelt. Als Anlaufstelle für junge Menschen vermitteln wir Wissen, Werte und Begeisterung für den Naturschutz.

So schaffen wir ein Bewusstsein für unsere gemeinsame Verantwortung – für eine Zukunft, in der Mensch und Natur im Einklang leben.

Ein Nashorn gebaut von Schlingenfallen
Patrice während der Tracker Guide Ausbildung
Als Tracker Guide bist du zu Fuss im Bush unterwegs
Patrice mit dem Tracker Guide Tsundzukani Hlongwane
Wie konntest du dich dem Einfluss der Wilderei entziehen und was hat dich motiviert, den richtigen Weg zu wählen?

Meine Liebe und mein Respekt für Wildtiere waren entscheidend dafür, mich von der Wilderei zu lösen. Als Jugendlicher begann ich aus Hunger und Unwissenheit mit der illegalen Jagd. Anfangs war mir nicht bewusst, welchen Schaden ich damit anrichte. Doch je mehr Zeit ich in der Natur verbrachte, desto mehr begann ich, die Tiere nicht nur als Beute, sondern als fühlende Lebewesen zu sehen.

Besonders prägend war der Moment, als ich einem gefangenen Tier in die Augen sah – traurig, leer, fast flehend. Das hat mich tief getroffen und zum Nachdenken gebracht. Ich fing an, weniger zu jagen und die Tiere stattdessen für ihre Schönheit zu bewundern.

Durch meine Jagdfähigkeiten wurde ich jedoch für Wilderer interessant, doch zum Glück griff meine Familie ein. Sie spürten, dass ich mich veränderte, unterstützten mich und teilten ihre Lebensweisheit mit mir.

Ein Wendepunkt war meine Entscheidung, eine Ausbildung zum Tracker Guide zu machen. Heute bin ich dankbar, diesen Weg gegangen zu sein. Als Tracker Guide sehe ich mich nicht nur als Naturführer, sondern als Botschafter für den Schutz der Tierwelt. Ich möchte dazu beitragen, dass die nächste Generation den Wert der Natur erkennt und sich gegen Wilderei entscheidet.

Was würdest du zu Kindern, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, sagen?
  • Glaub an dich – du hast die Kraft, dein Leben selbst zu gestalten
  • Lerne weiter – Bildung ist dein Schlüssel zu neuen Möglichkeiten
  • Finde deine Leidenschaft – tu, was dich glücklich macht, und bleib dran
  • Such dir Unterstützung – Du bist nicht allein. Es ist stark, um Hilfe zu bitten
  • Träume GROß – Setz dir Ziele und geh Schritt für Schritt darauf zu
  • Verliere nie die Hoffnung – Auch schwere Zeiten gehen vorbei
  • Du bist wichtig - deine Zukunft beginnt mit dem Glauben an dich selbst.
Warum ist Naturschutz so wichtig – und was können Kinder in Deutschland oder Österreich tun?

Die Natur ist ein großes, verbundenes System – jedes Tier, jede Pflanze spielt eine wichtige Rolle. Wenn eine Art verschwindet, kann das das ganze Gleichgewicht stören – und auch uns Menschen betreffen.

Zum Beispiel produzieren Bäume nicht nur Sauerstoff, sondern bieten Nahrung und Schutz für unzählige Arten. Ihre Wurzeln helfen, den Boden zu stabilisieren, Erosion zu verhindern und das Wachstum von Mikroorganismen zu unterstützen, die organisches Material zersetzen und wichtige Nährstoffe wieder in die Umwelt freisetzen. Pflanzenfresser wie Nashörner, Elefanten und Antilopen sind auf Pflanzen angewiesen, während Fleischfresser wie Löwen, Leoparden und Geparden von Pflanzenfressern zum Überleben abhängen. Aasfresser wie Geier und Zersetzer wie Pilze und Insekten schließen den Kreislauf, indem sie tote Organismen abbauen, Nährstoffe recyceln und die Ausbreitung von Krankheiten verhindern.

Eine Störung in diesem Kreislauf kann ernsthafte Konsequenzen haben. Zum Beispiel ernähren sich Pangoline, die derzeit vom Aussterben bedroht sind, hauptsächlich von Termiten. Wenn Pangoline verschwinden, könnten die Termitenpopulationen unkontrolliert wachsen, was Pflanzen schädigt und die Ökosysteme weiter destabilisiert. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie der Verlust einer einzigen Art, eine Kettenreaktion mit negativen Folgen auslösen kann.

Was können Eltern auf Reisen tun, damit Kinder mehr Verantwortung für die Natur übernehmen?
  • Aufklären: Sprich mit den Kindern über Natur- und Tierschutz
  • Unterstützen: Sammle Spenden oder hilf Organisationen, die Tiere und Lebensräume schützen
  • Nachhaltig leben: Weniger Plastik, mehr Recycling, bewusster einkaufen
  • Tierfreundlich reisen: Achte bei Zoos und Parks auf artgerechte Haltung
  • Mitmachen: Schreib Briefe, unterstütze Gesetze für den Umweltschutz
  • Helfen: Unterstütze Projekte, die Menschen in Naturschutzgebieten helfen – so wird Umweltschutz für alle möglich

Naturschutz heißt: Unsere Welt gesund halten – für Tiere, Pflanzen und uns alle.

Diese Kinder werden vermutlich nicht in die Wilderei rutschen
Tsundzukani unterrichtet die Kinder in der Klasse und im Bush
Wie wichtig ist es für dich, touristische Manager wie Patrice von TRAVELKID auszubilden?

Lehrlinge wie Patrice, die sich in der Tracker-Guide-Ausbildung engagieren, spielen eine zentrale Rolle – sie lernen, ihr Wissen mit Touristen zu teilen und so zum Schutz der Natur beizutragen.

Patrice erhielt eine Anfrage von einer Familie, deren Tochter große Angst vor Elefanten hatte. Um ihr zu helfen, habe ich während einer Safari ein Video aufgenommen und Patrice hat bei einem Zoom-Gespräch ihr Wissen mit dem Mädchen über Elefanten geteilt. Sie erklärte, wie Elefanten ihre Welt wahrnehmen, welche Verhaltensweisen sie zeigen. Durch diese einfühlsame Aufklärung konnte das Mädchen ihre Angst überwinden. Nun ist sie bereit, an unserem Junior-Ranger-Programm teilzunehmen, das wir auf eine Safari Reise in Südafrika anbieten.

Es war ein wunderbares Beispiel dafür, wie Wissen und Verständnis Ängste abbauen und das Vertrauen in die Natur stärken können.

Tsundzukani, die Wilderei ist ein großes Problem in Südafrika. Was macht deine Organisation genau, um dieses Thema aufzugreifen?

Die Organisation Our Responsibility in Südafrika setzt sich für den Schutz von Wildtieren und den Naturschutz ein, indem sie vor allem die Bewusstseinsbildung bei Kindern und Jugendlichen fördert. Sie konzentriert sich darauf, junge Menschen über die Gefahren der Wilderei aufzuklären und ihnen eine nachhaltige, positive Verbindung zur Natur und zum Tierschutz zu vermitteln.

Die Organisation betont, wie wichtig es ist, den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu lehren und Kinder zu ermutigen, sich gegen Wilderei und Umweltzerstörung zu stellen. Dies geschieht durch Bildungsprogramme, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern den Wert des Naturschutzes und den Schutz von Tieren in den Fokus rücken. Ein Ziel ist es, alternative Einkommensquellen für Gemeinden zu fördern, um Wilderei als einzige Lebensgrundlage zu vermeiden.

Insgesamt spielt Our Responsibility eine wichtige Rolle dabei, eine neue Generation von Natur- und Tierschützern zu erziehen und langfristig die Kultur der Wilderei in der Region zu bekämpfen.

Warum liegt der Fokus eigentlich bei jungen Kindern und nicht bei den älteren Kindern, die oft schon in der Wilderei tätig sind?

Die Fokussierung auf junge Kinder im Naturschutz hat den Vorteil, dass sie besonders empfänglich für neue Werte und Ideen sind. Durch frühzeitige Aufklärung können tief verwurzelte Einstellungen und Verhaltensweisen in Bezug auf Wilderei und den Schutz der Natur nachhaltig verändert werden. Kinder in jungen Jahren lassen sich leichter zu Tierschützern und Naturschützern erziehen, was langfristige Auswirkungen auf ihre Entscheidungen im Erwachsenenalter hat. Es geht darum, eine präventive Wirkung zu erzielen und den Kreislauf der Wilderei zu durchbrechen. Frühzeitige Bildung schafft die Grundlage für eine zukunftsfähige Gesellschaft, die sich aktiv für den Umweltschutz einsetzt.

Was sind die größten Herausforderungen im Kampf gegen Wilderei – und wie fühlt es für dich an, Teil der Lösung zu sein?

Eine der größten Herausforderungen in Südafrika ist das persönliche Risiko – für uns und unsere Familien. Wer gegen Wilderei kämpft, legt sich oft mit gefährlichen Netzwerken an. Besonders schwer ist es, wenn Kinder fragen:

  • Was passiert mit unseren Familien, wenn unsere Eltern nicht mehr wildern? Das ist unsere einzige Einnahmequelle

Das zeigt: Wilderei ist oft eng mit Armut verbunden. Viele Kinder sehen Wilderer sogar als Vorbilder – manche sind selbst schon beteiligt, z. B. beim Transport von Nashorn-Horn. Es braucht viel Geduld, Vertrauen und Zeit, um neue Perspektiven aufzuzeigen.

Ein weiteres Problem: Uns fehlt ein fester Ort, an dem wir Kinder regelmäßig nach der Schule begleiten können. So ein Raum würde vieles verändern.

Trotz aller Schwierigkeiten ist es unglaublich erfüllend, Teil der Lösung zu sein. Jedes gerettete Tier, jedes Kind, das sich für einen anderen Weg entscheidet, gibt Hoffnung. Wenn ich während meiner Wanderung im Busch wieder eine Falle entschärfe oder einen Wilderer stoppe, weiß ich: Ich habe Leben gerettet – und das motiviert uns jeden Tag aufs Neue.

Tsundzukani, vielen Dank für dieses Interview. Du weißt, dass TRAVELKID dein Projekt finanziell unterstützt?  

Ja, ich freue mich sehr, dass Organisationen wie TRAVELKID uns dabei unterstützen, indem sie Spenden sammeln und unsere Arbeit möglich machen.

Und ich freue mich, Patrice wieder im Busch zu sehen, um sie weiter zum Tracker Guide auszubilden. Es ist immer inspirierend zu sehen, wie sie ihr Wissen und ihre Leidenschaft für die Natur weiter vertieft und auf andere überträgt. Diese Ausbildung ist ein wichtiger Schritt, um noch mehr Menschen für den Schutz der Wildtiere und den Naturschutz zu begeistern. Also Patrice, see you back on track.

Mehr Informationen über dieses Projekt findest du unter

Our responsibility